Hilfe, die Flexfolie verfärbt sich!


Immer wieder treten Verfärbungen der Flex-Folien auf, obwohl es nach dem eigentlichen Transfer keinerlei Anzeichen von möglichen Problemen gab. Wie erklären sich die Probleme? Wie können sie vermieden werden?
Viele Anwender vergessen, dass die meisten Trikotagen der Sportbekleidung aus Polyester bestehen und diese durch Sublimationsfarbe/-tinte eingefärbt werden. Während dem eigentlichen Transfer der Folien auf das Textil werden neben dem Heißschmelzkleber natürlich auch die Farbteilchen der Sublimationsfarbe aktiviert. Mit der Zeit wandern die Farbpigmente durch die zu Beginn noch hervorragend aussehende Flex-Folie.

Verhalten sich alle Farben gleich?
Diese Frage muss man absolut verneinen. Wie man bei vielen Produzenten erkennen kann, wurden nicht alle Farben mit einer zusätzlichen Sperrschicht versehen, sondern nur die wichtigsten wie Weiß oder die „Empfindlichsten“ (Hellblau, Rot, Gelb, Orange). Im Umkehrschluss verfügen viele Folien bedingt durch die verwendeten Pigmente über einen ausreichenden „Subliblock-Effekt“. Man muss jedoch ganz klar feststellen, dass sich diese Angabe nicht auf alle Folienhersteller und Textilhersteller übertragen lässt. Hier hilft nur ein recht einfacher Test um die Blockout-Wirkung zu testen: Man verpresst die Folie 3-5 mal hintereinander und kann mögliche Verfärbungen erkennen oder nicht. Dies gibt eine ausreichende Sicherheit, ob die speziellen Blockout-Folien oder regulären Flex-Folien verwendet werden sollten.

Was kann ich tun?
Mittlerweile haben die namhaften Hersteller Flex-Folien entwickelt, die die beschriebene Problematik durch eine eingebaute Sperrschicht (Blockout-Schicht) verhindern. Ebenfalls von großer Bedeutung ist diese Sperrschicht bei den immer mehr an Bedeutung gewinnenden bedruckbaren Medien für die Textilbeschriftung.

Weitere Tipps und Hinweise
Immer wieder erscheinen neue Bezeichnungen für Textilien und keiner weiß eigentlich genau was sich dahinter verbirgt. So dient vielleicht die „Soft-Shell-Jacke“ als hervorragendes Beispiel, da auch hier ein großer Anteil an Polyester enthalten ist und somit bei der Beschriftung erhebliche Verfärbungen auftreten können. Ein Blick auf das Etikett, welches die Bestandteile der Textilen erklärt, lohnt sich somit immer.

Welche Transfermaterialien lassen sich übereinander verarbeiten?


Immer größer wird die Nachfrage an Mehrfachapplikationen auf einem Textil – was muss ich beachten?
Zuerst einmal muss man natürlich feststellen, dass nicht alle Flock- und Flex-Folien beliebig miteinander kombiniert werden können. Ich versuche Ihnen so neutral wie möglich eine Übersicht der verschiedenen Möglichkeiten zu geben, möchte Sie jedoch bitten, die einzelnen Hersteller auf Besonderheiten hin anzusprechen.

Flock auf Flock
Diese Kombination birgt einige Gefahren in sich, da man bei der eigentlichen Flockfaser schon deutliche Unterschiede bezüglich mehr oder weniger starken Imprägnierungen haben kann. Ist dies ausgeschlossen, so stellt die jeweilige Faserhöhe eine weitere Schwierigkeit dar. Gelingt es nicht, einen kompletten Verbund zwischen Faser und Heißschmelzkleber zu erreichen, besteht die Gefahr, dass sich spätestens nach dem Waschen die Folien voneinander trennen oder es stellenweise zu Bruchstellen kommt. Es ist also ratsam, mindestens die Parameter Druck, Temperatur und Zeit so anzupassen, dass der Heißschmelzkleber mehr Chance hat sich zu verankern. Bitte beachten Sie zusätzlich, dass lose Fasern auf der Oberfläche zusätzlich für Probleme sorgen können.

Flex auf Flock
Hier kann man die bereits zu Flock auf Flock angegebenen Informationen nutzen, hinzukommen jedoch noch die verschiedenen Qualitäten der Flex-Folien (PVC, PU, PET etc.), die zu berücksichtigen sind. Je steifer die Folie ist, umso schwieriger oder unmöglich wird die Anpassung auf die sehr strukturierte Flockoberfläche.

Flex auf Flex
Grundlegend stellt diese Variante die beste Möglichkeit dar, aber auch hier gibt es einige potentielle Risiken. PVC- und Polyester-Oberflächen sind definitiv nicht ideal für die Realisierung mehrfarbiger Applikationen, sofern sie die erste (untere) Schicht darstellen. Durch seine chemischen Eigenschaften nahezu ideal stellt sich jedoch PU (Polyurethan) dar. Hier gibt es bedingt durch die Pigmente nur wenige Produkte wie die Neonfarben, Hellblau, Gold und Silber, die man nicht verwenden sollte – da spielt es auch keine Rolle, ob sie „unten“ oder „oben“ eingesetzt wird.

Flock auf Flex
Hier gelten die Informationen von Flex auf Flex, was die untere Folie betrifft!

Wenn die Platte der Transferpresse einen Abdruck hinterlässt, was tun?


Sicherlich hat sich jeder Anwender von Textilbeschriftungsfolien mindestens einmal mit dieser Thematik auseinandersetzen müssen. Wie erklären sich die Probleme? Wie können Sie vermieden werden?
Bedingt durch die immer noch weiter stark wachsende Vielzahl der Textilien im Markt und die unterschiedlichsten chemischen Zusammensetzungen ist die Beantwortung der Frage nicht gerade einfach. Prinzipiell wird durch den Transfer der Folie mit Temperatur, Druck und Zeit die Oberfläche des Substrates verändert. Ohne zu tief in die Thematik einzugehen kann man sich hierunter chemische oder auch nur mechanische Veränderungen vorstellen.

Wie kann ich das Problem einschränken? 
Zuerst einmal sollte sich der Verarbeiter schlau machen welche Bestandteile das Textil hat – hieraus lässt sich mit einiger Erfahrung langfristig sehr genau ableiten, inwiefern Probleme auftreten können und ob sie zu verhindern oder reversibel sind. Erläutern möchte ich die Problematik anhand einiger Beispiele: Auch nach der vielleicht häufigsten Anwendung auf Baumwollgeweben ist der Plattenabdruck nach dem Transfer ein unerwünschter Nebeneffekt – aber bereits nach der ersten Wäsche nimmt die Oberfläche die alte Struktur wieder an. Nicht wenige Anwender halten die betroffenen Stellen über den Wasserdampf eines Wasserkochers – auch hier stellen sich die Fasern wieder auf. 
Fleece-Jacken fallen generell nicht unter die Rubrik „Einfache Verarbeitung“ und weisen zusätzlich nach der Übertragung der Folien extreme Veränderungen auf. Hier kann man versuchen die Optik der plattgedrückten Fasern durch ein feuchtes Tuch oder die Bearbeitung mit einer Bürste deutlich aufzubessern. Das wohl größte Problem stellen die Polyestertextilien dar, da sich die Abdrücke kaum vermeiden und beheben lassen. Diese These ist jedoch nicht ganz unstrittig, da einige Anwender Methoden entwickelt haben, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.

Was kann ich tun um den Effekt zu verhindern bzw. zu minimieren? 
Selbstverständlich kann man durch Optimierung der Parameter Temperatur, Druck und Zeit die Auswirkungen der Heizplatte minimieren. Speziell die Reduktion des Druckes in Kombination mit Herabsetzung der Temperatur bei etwas längerer Einwirkungszeit erzielen deutliche Verbesserungen. Viele Spezialisten schwören auch auf den Einsatz von verschiedensten Polsterungen – hier bitte ich jedoch zu bedenken, dass man ganz genau herausfinden sollte wie viel Temperatur weniger am Transfermaterial ankommen, denn ansonsten resultiert ein Haftungsproblem.

Hilfe, welche digital bedruckbare Transferfolie ist die richtige?


Der Markt bietet zahlreiche digital bedruckbare Flex-Folien an. Doch nach welchen Kriterien wähle ich die richtige Folie für meine Anwendung? 
Bei der Vielfalt der bedruckbaren Folien ist es nicht gerade leicht, immer die richtige Wahl zu treffen. Auf was muss ich achten? Wo liegen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien? Einleitend möchte ich feststellen, dass es mir nicht gelingen wird, die Zustimmung aller Anwender zu erhalten, da die verschiedenen Anforderungen und Geschmäcker einfach nicht zu vereinbaren sind. Vielmehr sollen meine Anmerkungen Ihnen ein Gefühl dafür geben, wo die Schwierigkeiten liegen können.

Matt oder glänzend? 
Schon beim Druckfinish gehen die Ansichten deutlich auseinander, wobei ich mir einbilde, dass speziell in Deutschland matt deutlich vor glänzend liegt. Oft wird das Ergebnis schon von der Chemie der Materialien vorgegeben. PVC-Folien tendieren im Gegensatz zu den ökologisch unbedenklicheren Polyurethanfolien zu einem glänzenden Ergebnis. Klare Vorteile bietet PVC allerdings bei der Tintenaufnahme, dies wird extrem deutlich bei „schwarzen“ Motiven. Von den renommierten europäischen Anbietern werden Folienstärken zwischen 75 und 160 μ angeboten. Nachvollziehbar ist natürlich der Wunsch, aufgrund eines erhöhten Tragekomforts immer dünner zu produzieren. Jedoch müssen die Folien ja auch die Anforderungen bezüglich Deckkraft, Schneide- und Entgitterungsfähigkeit erfüllen.

Warum kann es zu Auswaschungen kommen? 
Es kommt zwar relativ selten vor, jedoch kann auch mal etwas im Produktionsprozess schief laufen. Einer der häufi gsten Fehler liegt in einer nicht ausreichenden Trocknungszeit begründet. Hieraus resultieren sehr oft mehr oder weniger extreme Auswascherscheinungen. Idealerweise sollte der Druck mindestens 24 Stunden Zeit haben, völlig auszudampfen.

 
 

Papier- oder Polyesterträger? Klebend oder nicht-klebend? 
Was die Abdeckung angeht so sind sehr unterschiedliche Versionen im Markt verbreitet. Neben Papierträgern kann man klebende und nicht-klebende Polyesterfolien finden. Meiner Meinung nach ist ganz klar eine Tendenz zum nichtklebenden Träger erkennbar, sofern die Haftung der Folie ausreichend hoch ist, um eine gute Weiterverarbeitung zu gewährleisten. Sobald die Trägerfolien mit einem Klebstoff ausgerüstet sind, werden diese natürlich auch durch die mehr oder weniger starken Lösemittel angegriffen. Dies hat sehr oft einen Ablöseeffekt zur Folge und macht die Weiterverarbeitung schwierig. Gerade bei etwas komplizierteren Logos oder Motiven ist es unerlässlich, die geeignete Übertragungsfolie zu wählen. Hier geht es darum, genau die zu den jeweiligen Oberflächen geeigneten Tapes zu finden. Dabei muss man die Haftung der bedruckbaren Folien zur Folie/Papier im Auge behalten und auch die unterschiedlichen Oberflächenspannungen der verschiedensten Tinten.

 

Hilfe, die Transferfolie hält nicht! Woran kann es liegen?


Immer wieder gibt es verärgerte Endkunden, da die Transferfolie sich bereits nach wenigen Waschvorgängen vom Textil löst bzw. gelöst hat. Wie erklären sich die Probleme? Wie können Sie vermieden werden? Was ist die Ursache? 
Meiner Erfahrung nach liegt es im seltensten Fall an der Folie. Natürlich kann auch mal in produzierenden Betrieben etwas schieflaufen, aber meistens sind es Anwendungsfehler, die das Problem erklären. Grundlegend muss man feststellen, dass es bei der Vielzahl der Produkte extrem wichtig ist, die empfohlenen Verarbeitungsparameter der einzelnen Produkte zu beachten. Es gibt hier deutliche Unterschiede, was die Transferbedingungen Druck, Temperatur, Zeit und das Entfernen des Polyesters angeht. Stellt man nun nicht hundertprozentig sicher, dass sich die Transferfolie optimal mit dem Untergrund verbindet, so kann selbstverständlich auch keine dauerhafte Lösung garantiert werden. Sehr häufig muss man auch die nicht gleichmäßige Druckverteilung während des Transfers unter der Transferpresse für ein Scheitern verantwortlich machen. Kragen, Knopfleisten etc. sollten immer mit Hilfe von Hilfsmitteln wie z.B. Teflon-Kissen als Fehlerquelle ausgeschaltet werden. Der Bereich, auf dem man die Textilbeschriftung durchführt, sollte immer eben und exponiert sein.

Welche Rolle spielen die Textilien? 
Auch die Vielfalt der Textilien müssen bei der Betrachtung mit einbezogen werden. So gibt es definitiv schon einige Materialien, die den erforderlichen Temperaturen für den Transfer nicht Stand halten. Grundlegend gilt: je strukturierter ein Untergrund ist, umso mehr sollte vom Gesamtpaket Temperatur, Druck und Zeit investiert werden. Hier gibt es verschiedene Kombinationen, die zu einem erfolgreichen Transfer führen.

Was sollte weiterhin berücksichtigt werden? 
Immer mehr Textilien weisen Imprägnierungen auf und verhindern so das Eindringen des Heißschmelzklebers in die Struktur des Substrates. Wird dies nicht ermöglicht, kann die Beschriftung nicht halten.

Wie kann ich das Problem erkennen/verhindern? 
Sehr einfach kann man erkennen, ob eine wasserabweisende Appretur vorliegt oder nicht, indem man einen Wassertropfen auf das Kleidungsstück tropfen lässt. Bleibt der Tropfen in Perlenform auf dem Untergrund stehen, so heißt es Vorsicht, denn hier kann auch nicht der Heißschmelzkleber eindringen. Wird das Wasser eingesogen, so kann man davon ausgehen, dass einem erfolgreichen Transfer nichts im Wege steht.

Weitere Tipps/Hinweise: 
Geht man bei Regenkleidung davon aus, dass die Imprägnierung notwendig ist, so kann man dies bei T-Shirts oder Pullovern nicht gerade sagen. Oft liegen hier Wachse oder Paraffine vor. Durch einige Sekunden „Vorpressen“ kann man diese Störenfriede jedoch sehr einfach verdampfen.

Autor
Michael Hildebrandt (POLI-TAPE)

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